Restless-Legs-Syndrom

Restless-Legs-Syndrom – unruhige Beine beim Einschlafen

Man liegt abends im Bett, beginnt sich zu entspannen und dann kommt er wieder – dieser unangenehme Bewegungsdrang in den Beinen. Manchmal fühlt es sich an wie ein mentaler Kampf gegen die eigenen Beine, den man nicht gewinnen kann – man muss sich bewegen, strecken, die Muskulatur anspannen und an schnelles Einschlummern ist nicht zu denken. Wenn euch das bekannt vorkommt, kann es gut sein, dass ihr vom Restless-Legs-Syndrom (RLS) betroffen seid.

Restless-Legs-Syndrom - Schlafstörung durch unruhige Beine


Ein übermannender Drang, die Beinmuskulatur anzuspannen und sich zu strecken bis hin zu unwillkürlichen Zuckungen in den Beinen, die sogar schmerzhaft sein können – die Ausprägung der Missempfindungen in Zusammenhang mit dem Restless-Legs-Syndrom sind vielfältig. Doch egal auf welche Art und Weise sich der Bewegungsdrang bei euch äußert, allein seid ihr damit keinesfalls: Je nach Quelle liegt der Anteil der Deutschen, welche von RLS betroffen sind zwischen 2 und 10 Prozent. Mit steigendem Alter treten die Symptome häufiger auf, in der Altersgruppe der über 65-Jährigen sind es laut Deutschem Ärzteblatt 9,4 Prozent, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind. Nach Migräne ist das Restless-Legs-Syndrom damit die am häufigsten diagnostizierte neurologische Störung in Deutschland.

Restless Legs Syndrom Symptome

Symptome des Restless-Legs-Syndroms

Die Symptome von RLS können unterschiedlich stark ausgeprägt sein, in den meisten Fällen empfinden Betroffene im Bett einen unüberwindbaren Drang, die Beine immer wieder anzuspannen, zu strecken. Der empfundene Reiz lässt sich dabei nur schwer beschreiben, er kommt aus der Tiefenmuskulatur und erinnert in vielen Fällen an ein kribbelndes oder elektrisierendes Gefühl von Unruhe. Meist wird dann versucht, den Reiz durch Dehnen, das Ausschütteln der Beine oder Aufstehen und Umherlaufen in den Griff zu bekommen, was meist nur einen kurzen Moment hilft.

In ausgeprägterer Form kann sich das Restless-Legs-Syndrom auch in schmerzhaften Symptomen wie ein Ziehen, Brennen oder plötzlich auftretendes Stechen in den Beinen äußern. Einige Betroffene beschreiben das brennende Gefühl als eine Art ausgeprägten Muskelkater. In einigen Fällen treten die Symptome derart intensiv auf, dass sie das Einschlafen massiv behindern und auch darüber hinaus zur Ursache für eine anhaltende Schlafstörung werden können. Im schlimmsten Fall behindern die unwillkürlichen Beinbewegungen nämlich nicht nur den ungestörten Ablauf der Einschlafphase, sondern auch die Tiefschlafphase ist gestört. Einschlaf- und Durchschlafstörungen können die Lebensqualität bei einer solch ausgeprägten Form des Restless-Legs-Syndroms erheblich beeinträchtigen.

Nur in seltenen Fällen sind auch die Arme von dem Bewegungsdrang beim Einschlafen betroffen.

Symptome von RLS erkennen

Vom Restless Legs Syndrom betroffen? Symptome erkennen

So unterschiedlich die Symptome auch sein mögen, so gibt es doch einige Muster, anhand derer sich die neurologische Störung gut erkennen lässt:


  • Bewegungsdrang: Betroffene spüren einen unkontrollierbaren Drang, die Beine zu bewegen, um das unangenehme Gefühl zu lindern. Bewegung (z. B. Gehen, Dehnen oder Anspannen) führt meist kurzfristig zu Erleichterung.

  • Verstärkung der Symptome in Ruhephasen: Die Beschwerden treten vor allem in Ruhe auf, etwa beim Sitzen, Liegen oder Entspannen. Meist folgen die Symptome einem gewissen zeitlichen Rhythmus und treten abends auf, doch auch tagsüber kann sich der nicht zu unterdrückende Bewegungsdrang in Phasen längerer Inaktivität aufdrängen: z.B. auf einer längeren Zugfahrt, im Flugzeug, im Kino oder im Büro.

  • Auftreten in Schüben: Ein Restless-Legs-Syndrom verläuft häufig in Schüben, während derer sich die Beschwerden verschlimmern. Manchmal hat man also Jahre oder Monate Ruhe, ehe die Symptome eines Abends plötzlich zurückkehren.

Ursachen des Restless-Legs-Syndroms

Dopamin-Dysregulation bei RLS

Dopamin-Dysregulation als Hauptursache für RLS


Die genauen Ursachen für RLS sind bislang nicht vollständig geklärt, aktuell geht man davon aus, dass eine Störung des Botenstoffwechsels die Hauptursachen für das Restless-Legs-Syndrom ist. Genau genommen eine Dopamin-Dysregulation: Dopamin ist ein Neurotransmitter, der in vielen Prozessen des Nervensystems eine wichtige Rolle spielt – insbesondere in der Bewegungssteuerung und der Regulierung von Ruhe und Aktivität. Dopamin hilft, die Bewegungen fein zu koordinieren. Ein Mangel oder eine Fehlfunktion im Dopaminsystem kann zu unkontrollierten Bewegungen oder einem Bewegungsdrang führen, wie er bei RLS beobachtet wird. Studien zeigen, dass es beim Restless-Legs-Syndrom zu einer verminderten Dopaminfunktion in bestimmten Bereichen des Gehirns kommt, insbesondere im Striatum, das eng mit der Bewegungssteuerung verbunden ist.

Die genauen Mechanismen sind nicht vollständig geklärt, aber oxidativer Stress und ein gestörter Eisenstoffwechsel im Gehirn könnten eine Rolle spielen. Eisen ist ein wichtiger Kofaktor für die Synthese von Dopamin. Ein Eisenmangel (besonders im Gehirn) kann daher die Dopaminproduktion beeinträchtigen. Die Rezeptoren, die Dopamin binden und das Signal weiterleiten, könnten beim Restless-Legs-Syndrom überempfindlich sein oder weniger effektiv arbeiten, was zu einer fehlerhaften Signalübertragung führt.


Genetische Ursachen, Begleit- oder Grunderkrankungen


Neben genetischen Ursachen, also familiären Häufungen, bei denen das Restless-Legs-Syndrom ab einem bestimmten Altern oft ein Dauerbegleiter ist, gibt es auch Begleit- oder Grunderkrankungen, bei denen RLS sekundär auftreten kann, z.B. bei Eisenmangel, einer Niereninsuffizienz oder auch vorübergehend während einer Schwangerschaft.
Bei vielen Patienten, die vom Restless-Legs-Syndrom betroffen sind, kann eine Eisenmangelanämie (Blutarmut) festgestellt werden. Häufig lindert in so einem Fall bereits die Einnahme von Eisentabletten die Symptome. Auch bei Personengruppen, die unter einer Nierenschwäche oder einer Polyneuropathie leiden, ergibt sich ein erhöhtes Risiko, gleichzeitig das Restless-Legs-Syndrom zu entwickeln.

Restless-Legs-Syndrom zirkadianer Rhythmus

Weshalb tritt das Restless-Legs-Syndrom fast immer nur abends auf?


Das zirkadiane Muster des Restless-Legs-Syndroms lässt sich mit der abendlichen Abnahme des Hormons Dopamin erklären. Auch der Botenstoff Dopamin folgt nämlich diesem natürlichen zirkadianen Rhythmus, der viele Prozesse im Körper steuert.

Tagsüber, wenn wir aktiv sind, ist die Dopaminaktivität erhöht, denn Dopamin unterstützt Wachheit, Konzentration, Motivation und Bewegungssteuerung. Am Abend sinkt die Dopaminfreisetzung, um den Körper auf Ruhe und Schlaf vorzubereiten. Die niedrigere Dopaminaktivität trägt dazu bei, dass der Körper in einen entspannten Zustand übergeht. Da Dopamin für Wachheit und Aktivität förderlich ist, ist seine Abnahme also notwendig, damit Melatonin die Schlafbereitschaft fördern kann.


Warum ist die abendliche Abnahme von Dopamin beim Restless-Legs-Syndrom problematisch?


Bei Menschen mit RLS führt die ohnehin reduzierte oder dysregulierte Dopaminfunktion dazu, dass die natürliche Abnahme am Abend besonders spürbar wird: Da das Dopaminsystem bei RLS bereits weniger effektiv arbeitet, kann der abendliche Dopaminabfall einen stärkeren Bewegungsdrang und unangenehme Empfindungen in den Beinen auslösen. Gleichzeitig ist die körpereigene "Aktivierungsenergie" am Abend geringer, was die Symptome noch wahrnehmbarer macht. Bewegung erhöht dann kurzfristig die Dopaminfreisetzung und verbessert die Symptome, was erklärt, warum Betroffene oft Linderung durch Gehen oder Bewegen der Beine erfahren.

Restless Legs Syndrom in der Schwangerschaft

Restless-Legs-Syndrome während der Schwangerschaft


Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) tritt während der Schwangerschaft häufiger auf, vor allem im dritten Trimester. Dieser Anstieg der Häufigkeit wird durch eine Kombination von hormonellen, metabolischen und physiologischen Veränderungen verursacht, die in der Schwangerschaft auftreten. Gründe hierfür sind:


  • Eisenmangel und eine veränderte Eisenverwertung: Während der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf erheblich, da mehr Blut produziert wird und das wachsende Baby Eisen benötigt.

  • Hormonelle Veränderungen: Progesteron- und Östrogenspiegel steigen während der Schwangerschaft stark an. Beide können die neuronale Aktivität beeinflussen und die Empfindlichkeit des Nervensystems erhöhen. Der Spiegel von Prolaktin, einem Hormon, das in der Schwangerschaft und Stillzeit steigt, wird mit einer verstärkten Aktivität des Dopaminsystems in Verbindung gebracht.

  • Erhöhter Druck auf Blutgefäße & Ödeme: Das wachsende Baby kann den venösen Rückfluss behindern, besonders in den unteren Extremitäten. Dies kann die Symptome verstärken, da RLS eng mit einer gestörten Durchblutung und sensorischen Reizverarbeitung zusammenhängt. Wassereinlagerungen, die in der Schwangerschaft häufig auftreten, können die Beschwerden in den Beinen verstärken.

Eine regelmäßige Kontrolle des Eisenstatus sowie moderate Bewegung und Dehnübungen für die Beine können helfen, die Symptome Restless-Legs-Syndroms während der Schwangerschaft zu lindern.

Restless Legs Syndrom Behandlungsmöglichkeiten

Behandlung des Restless-Legs-Syndroms


Eine ärztliche Behandlung des Restless-Legs-Syndroms kann nach Blutuntersuchungen oder neurologischen Untersuchungen, also beispielsweise mit der Gabe von Eisenpräparaten erfolgen. Medikamente wie Pramipexol oder Ropinirol können die fehlende Dopaminaktivität ausgleichen und dadurch Symptome lindern. Bei starken Schmerzen oder Missempfindungen kommen manchmal sogar Antiepileptika zum Einsatz.

Besonders dann, wenn die abendliche Unruhe in den Beinen temporär auftritt, kann es sich lohnen, mit den geeigneten Stellschrauben den eigenen Lebensstil zu verbessern: Bewegung und eine ausgewogene Ernährung können helfen, die Symptome zu kontrollieren, da sie die Dopaminfunktion und den allgemeinen Stoffwechsel unterstützt.


  • Restless-Legs-Syndrom bei Übergewicht : Übergewicht ist oft mit chronischen Entzündungen und Stoffwechselstörungen (z. B. Insulinresistenz) assoziiert, die möglicherweise die Symptome von RLS verschlimmern können. Zudem kann Übergewicht zu einer schlechteren Durchblutung und einer höheren Belastung der unteren Extremitäten führen, was die Symptome von RLS verstärken könnte.

  • Restless-Legs-Syndrom und Sport: Moderate Bewegung wird oft empfohlen, da sie die Durchblutung fördert und die allgemeine Gesundheit unterstützt. Viele Menschen mit RLS berichten, dass regelmäßige, moderate körperliche Aktivität die Symptome lindert. Übermäßiger oder sehr intensiver Sport kann RLS-Symptome jedoch auch verschlimmern – möglicherweise durch Muskelermüdung oder eine vorübergehende Veränderung des Elektrolythaushalts.

  • Restless-Legs-Syndrom und Ernährung: Ein niedriger Eisenspiegel (insbesondere im Gehirn) wird stark mit dem Restless-Legs-Syndrom in Verbindung gebracht. Eine extrem enthaltsame oder unausgewogene Ernährung kann das Risiko eines Eisenmangels erhöhen und somit RLS-Symptome verschlimmern. Auch der übermäßige Konsum von Koffein und Alkohol kann die Symptome von RLS verstärken, da beide Substanzen das zentrale Nervensystem und die Signalübertragung im Gehirn beeinflussen.
    Koffein beeinflusst indirekt das Dopaminsystem, indem es die Freisetzung von Dopamin kurzfristig steigert. Dieser Effekt könnte zunächst positiv erscheinen, aber bei übermäßigem Konsum führt er zu Schwankungen in der Dopaminaktivität, die die Symptome des Restless-Legs-Syndroms verschlimmern können. Auch Alkohol beeinflusst die Freisetzung und Regulierung von Dopamin. Ähnlich wie bei Koffein können Schwankungen in der Dopaminaktivität die Symptome von RLS verstärken.

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