Warum fallen wir nachts nicht (mehr) aus dem Bett?
Weshalb Erwachsene nicht aus dem Bett fallen
Weshalb fallen Kinder aus dem Bett?
Wann Erwachsene aus dem Bett fallen
Es gibt Zustände, in denen der unterbewusst erlernte Kontrollmechanismus nicht funktioniert, der normalerweise verhindern sollte, dass wir aus dem Bett fallen.
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Alkoholkonsum
Alkohol beeinträchtigt das zentrale Nervensystem und damit die Koordinationsfähigkeiten. Dadurch wird es schwieriger, kontrollierte Bewegungen auszuführen, was das Risiko eines Sturzes erhöht. Zudem ist Reaktionsfähigkeit verlangsamt. Alkohol verändert zudem die Schlafarchitektur, indem er die Tiefschlafphasen und den Traumschlaf vermindert. Dies kann zu unruhigem Schlaf und häufigen Bewegungen führen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, aus dem Bett zu fallen. Zusammenfassend erhöht übermäßiger Alkoholkonsum das Risiko, aus dem Bett zu fallen, durch eine Kombination von beeinträchtigter Koordination, gestörtem Gleichgewicht, veränderten Schlafmustern, verzögerter Reaktionsfähigkeit, Verwirrung und verminderter Muskelkontrolle.
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Neurologische Erkrankungen
Neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Schlaganfall oder Multiple Sklerose, die das Gleichgewicht und die Koordination beeinträchtigen, erhöhen das Risiko eines Sturzes aus dem Bett. Auch die unterbewusste Steuerung von Bewegungsabläufen und die Raumwahrnehmung funktionieren im Halbschlaf dann oft nur ungenügend, sodass das Anbringen einer Begrenzung zum Schutz der Betroffenen sinnvoll sein kann.
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Demenz
Zustände, die Verwirrung oder Desorientierung verursachen, wie Demenz oder Delirium, können dazu führen, dass eine Person aus dem Bett fällt, insbesondere nachts. Der Tag-Nacht-Rhythmus ist ohnehin gestört, die Betroffenen wachen häufig auf und finden sich nachts nicht zurecht.
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Medikamenteneinnahme
Bestimmte Medikamente, insbesondere Schlafmittel, Beruhigungsmittel und einige Antidepressiva, können die Muskelfunktion und das Gleichgewicht beeinträchtigen, was zu einem erhöhten Risiko führt.
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REM-Schlafstörung
Eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung kann dazu führen, dass eine Person unbewusst und unkontrolliert aus dem Bett fällt. Bei einer REM-Schlafstörung bleibt die Muskelentspannung, welche uns vor dem aktiven Ausleben unserer Träume schützen soll, aus. Betroffene zeigen komplexe und oft gewalttätige Bewegungen, die ihren Träumen entsprechen. Dies kann von einfachen Zuckungen bis hin zu komplexen, handlungsorientierten Bewegungen reichen wie Treten, Schlagen, Springen aus dem Bett und Schreien – dies kann zu Prellungen, Schnitten oder schwereren Verletzungen führen.
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Schlafwandeln (Somnambulismus)
Schlafwandeln auch als Somnambulismus bezeichnet, ist eine Schlafstörung, bei der eine Person während des Tiefschlafs aufwacht und komplexe Bewegungen ausführt, ohne sich dessen bewusst zu sein. Schlafwandeln tritt typischerweise während der Tiefschlafphasen auf, nicht während des REM-Schlafs, in dem normalerweise die meisten Träume auftreten. Während des Tiefschlafs sollten die Gehirnaktivität und die Muskelbewegungen eigentlich minimal sein, doch beim Schlafwandeln sind diese Funktionen teilweise aktiviert. Beim Schlafwandeln kommt es zu einem partiellen Erwachen. Das Gehirn ist in einem Zwischenzustand zwischen Schlaf und Wachsein. Bestimmte Gehirnbereiche, insbesondere diejenigen, die für Bewegungen und grundlegende Handlungen verantwortlich sind, sind aktiv, während Bereiche, die für bewusstes Denken und Erinnern verantwortlich sind, weitgehend inaktiv bleiben – man spricht von einer kognitiven Trennung von Motorik und Bewusstsein/Erinnerung. Das bedeutet, dass die Person in der Lage ist, zu gehen, zu sprechen und einfache Handlungen auszuführen, ohne sich dieser Aktivitäten bewusst zu sein oder sie später zu erinnern.
Schlafwandler können sich selbst oder andere gefährden, indem sie unbewusst gefährliche Handlungen ausführen, wie z.B. Treppen hinuntergehen, aus dem Haus gehen, Gegenstände greifen oder eben aus dem Bett fallen. Daher ist es wichtig, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um Verletzungen zu verhindern.